Fünf Tage Urlaub sind nicht viel und können doch genügen um wieder zu sich selbst zu finden. Denn die innere Balance wieder ins Lot zu bringen ist essentiell für die eigene Ausgeglichenheit. Und eine ordentliche Brise Meeresluft hat dabei noch nie geschadet.

Urlaub ist etwas Schönes. Wir entdecken neue Länder, lernen Menschen kennen und tauchen in andere Kulturen ein. Natürlich fotografieren wir fleißig und teilen einige unserer Eindrücke schon während des Urlaubs im Netz. Nach zwei Wochen fahren wir wieder nachhause, zählen die Likes auf Instagram und berichten Freunden und Familie von unseren Urlaubserlebnissen. Wenn es die Zeit zulässt, graben wir uns durch alle tausend und eins Fotos. Vielleicht erstellen wir sogar noch ein Fotobuch, dass wir stolz aus dem Regal ziehen, wenn Besuch da ist. Kurze Zeit danach sind wir damit beschäftigt, die nächste Urlaubsreise zu planen.

Urlaub allein – ein wertvoller Luxus

Urlaub ist auch da um einfach mal Zeit außerhalb der eigenen Routine zu verbringen. Ohne Arbeit, Verpflichtung oder Zeitdruck – einfach treiben lassen und genießen. Das klingt nach einen gewissen Luxus in unserem schnelllebigen Alltag. Und ja, das ist es irgendwie auch. Das ist ein Luxus, der es uns Wert sein sollte sofern es die eigenen Umstände zulassen.

Ich habe mir diesen Luxus gegönnt. Nach einigem Zögern habe ich fünf Tage in einem tollen Hotel auf Spiekeroog gebucht. Spiekeroog ist eine wunderschöne grüne und autofreie Insel in der Nordsee und gehört zu den ostfriesischen Inseln. Bisher war ich noch nicht alleine auf Reisen – abgesehen von drei Tagen im Wellness-Hotel im Schwarzwald. So habe ich mir Gedanken gemacht ob das wirklich das Richtige für mich ist. Ich neige dazu schnell in meiner Gedankenwelt abzudriften und das kann dann auch mal ins Negative kippen. Aber ich habe mir einen Ruck gegeben und denn:

Was hält mich davon ab?

Wenn mir das Dach auf den Kopf fallen sollte, habe ich immer noch die Option früher abzureisen.

Komfortzone adé

https://twitter.com/CharlottGerling/status/1107314524099620864

Für mich war diese Reise ein Ausbruch aus meiner Komfortzone. Nicht nur wegen des alleine Reisens sondern auch wegen der Überfahrt auf die Insel. Boote gehören nicht zu meinen Lieblingstransportmitteln, denn ich neige dazu schnell seekrank zu werden. Auch wenn das für den ein oder anderen wie eine Kleinigkeit klingt, ist es das nicht – zumindest nicht für mich. Aber sich selbst mit solch vermeintlich kleinen Dingen zu konfrontieren und sie zu überwinden, fühlt sich gut an und hat etwas befreiendes! Dieses Gefühl überträgt sich auch auf andere Vorhaben.

Kaum auf der Insel angekommen und die frische Meeresbrise um die Nase ist die Anreise schon vergessen. Ich habe mich auf Anhieb wohl gefühlt. Denn selbst für Introvertierte ist es recht leicht mit anderen Menschen in Kontakt zu treten – und das gilt nicht nur auf der Insel. 😉

Urlaubszeit ist Ich-Zeit

Die meiste Zeit während meines Aufenthaltes habe ich mit Spaziergängen und Erkundungstouren auf der Insel verbracht. Ich bin den Strand auf Muschelsuche hoch und runter gelaufen. Und ganz ehrlich: zum Muscheln sammeln brauche ich nicht zwingend eine*n Gesprächspartner*in. Und doch war ich in ein Gespräch vertieft: nämlich mit mir selbst. Ich bin meinen Gedanken nachgegangen und habe einfach losgelassen. Losgelöst vom Alltag und der Arbeit hatte ich seit langem wieder die Zeit und Ruhe mit mir selbst ins Gespräch zu kommen. Das mag erstmal seltsam klingen, ist aber tatsächlich sehr bereichernd.

Die letzten Wochen und Monate waren für mich ziemlich turbulent und haben mich etwas aus der Bahn geworfen. Die Zeit auf der Insel ohne große Ablenkungen, habe ich genutzt meine inneren Blockaden zu entdecken und zum Teil zu verarbeiten. Allein das feststellen, dass da etwas ist, das mich mehr beschäftigt als bisher angenommen, hilft. Zurück im Alltag kann ich nun verschiedene Stellschrauben drehen um das ein oder andere zu verändern um die entdeckten Blockaden Schritt für Schritt zu lösen. Diese „Arbeit an mir selbst“ hat mich meiner inneren Balance ein ganzes Stück näher gebracht.

Diese fünf Tage Urlaub mit mir selbst waren unglaublich schön und befreiend. Einmal mehr hat es sich gezeigt, wie unglaublich wertvoll Ich-Zeit ist:

  • für die eigene Ausgeglichenheit,
  • für das Entdecken und Bearbeiten von inneren Blockaden,
  • um den Kopf wieder freizubekommen,
  • Platz zu schaffen für neue Ideen,
  • sich den Raum zu geben für Kreativität,
  • um einfach mal sich um nichts kümmern zu müssen.

Für mich steht schon jetzt fest, dass dies nicht der letzte Urlaub mit mir allein gewesen sein wird. Und ich freue mich jetzt schon darauf! 🙂

Bist du auch schon alleine Urlaub gewesen? Welche Erfahrungen hast gemacht?