Die eigenen Erfolge feiern – schnell kommt der Begriff Selbstmarketing ins Spiel. Da habe ich das Bild eines Gorillas im Kopf, der sich auf die Brust klopft und dabei laut brüllt, wie toll er doch ist. Aber ist das wirklich das richtige Bild für unsere Erfolge und Selbstmarketing oder steckt da nicht doch etwas anderes dahinter?

Tatsächlich geht es beim Selbstmarketing im ersten Schritt darum, sichtbar zu werden – online wie offline. Dazu zählen Erfolge, Wissen oder das Erreichen von Zielen. Wenn ich das strategisch verfolge um meine gesetzten Ziele zu erreichen, ist das “Personal Branding“.

Beschäftige dich mit deinen Erfolgen

Erfolge sind ein wichtiger Bestandteil für meine Weiterentwicklung – beruflich wie auch persönlich. Aber wie definiere ich für mich Erfolg? Wenn ich nicht weiß, was für mich Erfolge sind, fällt es mir schwer, diese zu erkennen. Geschweige denn darüber zu sprechen. Brauche ich dafür andere oder reicht es mir selbst auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: “Wow, das habe ich großartig gemacht.”?

Inspiriert von der Initiative #IamRemarkable von Google (Werbung, da Markennennung, unbezahlt.) habe ich mich hingesetzt mit einem leeren Blatt Papier und Bleistift und einfach mal ohne groß nachdenken aufgeschrieben, welche Erfolge ich erzielt habe. Nach anfänglichem zögern, füllte sich das Blatt doch erstaunlich schnell mit einigen Zeilen. Das hat mich wirklich überrascht. Da standen Dinge, wie

  • Mit 20 die erste eigene Wohnung, über 560 Kilometer entfernt von der Heimat.
  • Akkordeon im Orchester spielen.
  • Dem Vorstand eines DAX Unternehmen ein Konzept vorstellen.
  • Einen persönlichen Blog starten.

Im ersten Moment dachte ich, das ist alles nichts besonderes. Das haben doch schon so viele vor mir gemacht. Da komme ich an den Punkt: Wie definiere ich für mich persönlich Erfolg. Und ja, für mich sind das ziemlich große Erfolge. Anhand dieser Beispiele (und noch einiger mehr), kann ich ableiten, was für mich Erfolge ausmachen.

Übrigens: Es ist eine gute Übung, diese Erfolgsliste jemand anderen laut vorzulesen. Versucht es mal aus und kommentiert, wie es sich angefühlt hat.

Wozu ist das gut

Gerade als introvertierte Persönlichkeit fällt es mir schwer über meine Erfolge zu sprechen. Generell das Sichtbar werden fühlt sich seltsam an. Um so wichtiger ist es, finde ich, sich damit zu beschäftigen. Denn sich die eigenen Erfolge vor Augen zu führen und darüber zu sprechen ist nichts verwerfliches. Im Gegenteil:

  • Du führst dir vor Augen was du schon erreicht hast.
  • Es hilft dir dabei dich deiner Stärken bewusst zu werden.
  • Du teilst dein Wissen.
  • Die Sichtbarkeit kann deine Karriere voranbringen.

Wenn noch nichtmal ich meine eigenen Erfolge wahrnehme und würdige, warum sollen es dann andere? Es geht nicht darum, die Erfolge schön auszumalen und zu prahlen. Denn wie so oft im Leben: Der Ton macht die Musik. Gerade in unserer Gesellschaft ist es eher verpönt laut davon zu erzählen, wie toll ich bin. Bescheiden sein ist oft auch Teil unserer Erziehung. Es geht viel mehr darum, sich selbst Erfolge bewusst zu machen. Die Erfolge als Fakten wahrheitsgetreu zu “vermarkten” ist der nächste Schritt. Ich mag das Wort “vermarkten” zwar nicht sonderlich, aber es beschreibt das sichtbar machen und davon zu profitieren.

Selbstmarketing ist ein Muskel, den man trainieren kann und muss.

Dr. Michalina Seekamp, EMEA Facilitator Lead #IamRemarkable, Google

Letztlich ist es eine Frage der persönlichen Haltung, Werte und Ziele wie ich mit meinen Erfolgen umgehe. Denn Erfolge gehören zu uns wie auch unsere Misserfolge. Das Bewusst machen von beidem, hilft mir bereits mich persönlich weiterzuentwickeln und daran zu wachsen. Das Selbstmarketing schafft Sichtbarkeit. Und es liegt in meinen Händen wie und mit was ich sichtbar werde.