Zum Jahresende ist es Zeit zum innehalten. Und danke sagen.
Höhen und Tiefen kennt jeder. Wie oft haben wir uns am Ende des Jahres gesagt „Gut, dass es endlich vorbei ist.“. Manchmal war es aber auch ein „Das Jahr war großartig — hoffentlich wird das neue genau so toll.“. So oder so haben wir direkt Pläne für das kommende Jahr geschmiedet und Vorsätze angekündigt.
Im eigenen Umkreis von Familie, Freunden und Kollegen kommt unweigerlich die Frage auf: „Und, was hast du dir für das neue Jahr vorgenommen?“. Es werden Urlaubsziele geteilt, Karrierepläne ausgebreitet und Vorsätze wie sich das Rauchen abzugewöhnen oder Diäten angekündigt. Schnell ist das Gefühl da, sich genauso Pläne zu machen. Es gehört ja schließlich dazu.
Blick in den Rückspiegel
Stell dir vor, du hast ein Auto ohne Rückspiegel. Du hast schon die ein oder andere Delle am Auto durchs Einparken. Und beim Überholen gibt es Schreckmomente, weil plötzlich ein Auto neben deinem ist und du hast es (fast) zu spät gesehen. Die meiste Zeit geht alles irgendwie gut. Aber mit Rückspiegel wäre es doch um einiges leichter. Warum also nicht auch mal inne halten und das Erlebte im Rückspiegel betrachten?
Kaum jemand nimmt sich die Zeit in die eigenen Rückspiegel zu schauen um zu reflektieren, wie das vergangene Jahr gelaufen ist. Manchmal ist es nicht einfach, besonders wenn das eigene Jahr nicht so gut war und mehr von den Tiefen als von Höhen geprägt war. Und doch ist es gerade dann besonders wichtig.
Ich selbst hatte ein sehr einschneidendes Jahr. Meine Welt blieb für einen Moment lang stehen. Inzwischen sind einige Monate vergangen und das Jahr neigt sich dem Ende zu. Jetzt sitze ich hier und denke einmal mehr über die letzten Monate und das vergangene Jahr nach. Ich reflektiere, was passiert ist und was es mit mir gemacht hat. Es war nicht immer leicht. Und neben den schlimmen Erlebnissen gab es auch unglaublich schöne Momente.
Warte nicht bis du gezwungen wirst
Oft habe ich mich gefragt, wo Menschen nach einem harten Schicksalsschlag die Kraft hernehmen weiter zu machen. Nicht unbedingt wie bisher, das ist klar, sondern oft sogar mit mehr Engagement und Leidenschaft. Inzwischen verstehe ich das besser. Solche einschneidenden Erlebnisse erzwingen das Auseinandersetzen mit sich selbst. Das ist schmerzhaft und Kräfte zehrend. Aber es eröffnen sich neue Perspektiven und du lernst dich selbst neu kennen. Plötzlich erkennst du Stärken an dir, die du dir selbst bisher nicht zugeschrieben hättest.
Und genau das ist es, was dieses „in den Rückspiegel schauen“ — also sich selbst und das eigene Handeln reflektieren — so wichtig macht. Die Erlebnissen und Erfahrungen, die du im Laufe des Jahres gemacht hast, haben dich geprägt und dazu geführt, dass du Entscheidungen getroffen hast. Führe dir selbst vor Augen, was deine Highlights waren, was dir besonders gefallen hat, was dich viel Kraft gekostet hat und was du nicht mehr machen willst. All das hilft dir dabei herauszufinden was dir wichtig ist und was dich ins neue Jahr begleiten soll — und was einfach im vergangenen Jahr bleiben soll. Warte nicht bis dich ein Schicksalsschlag dazu zwingt.
Denn beim selbst reflektieren lernst du viel über dich. Das kannst du nutzen um dich weiterentwickeln. Und sicher hilft es auch dabei, die Vorsätze dann auch so zu gestalten, dass sie nicht nach wenigen Wochen wieder in Vergessenheit geraten.
Einfach Danke
Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch Danke sagen. Danke an jeden Einzelnen, der in diesem Jahr an meiner Seite war. Danke für jedes einzelne Gespräch, die großen und kleinen Gesten und für das einfach da sein. Ihr habt mein Jahr zu einem guten Jahr gemacht, auch wenn es eines der bisher härtesten Jahre war.