Netzwerken gehört zum Arbeitsleben dazu wie Meetings und Kaffee. Was aber, wenn mein eigenes Naturell eher hinderlich ist?
Wer kennt das nicht: man möchte sich im Job weiterentwickeln und womöglich auch Karriere machen – egal ob fachlich oder Führung. Unweigerlich stößt man auf Netzwerke, die man sich aufbauen soll um sein Karriereziel zu erreichen. Inspiriert von Tijen’s “Die Netzwerkbibel” habe ich mir Gedanken gemacht, was eigentlich Netzwerken für introvertierte Persönlichkeiten bedeutet. Schließlich gehört das nicht unbedingt zu unseren Stärken. In Steffis Rezension zur Netzwerkbibel habe schon geschrieben:
Zum Netzwerken gibt es nicht die eine Regel – auch nicht für Introvertierte.
Introvertierte Netzwerken anders
Tatsächlich wird Introvertierten nachgesagt, dass sie schwer soziale Kontakte knüpfen bis hin zu sozialer Inkompetenz. Aber das ist so nicht richtig. Meiner Meinung nach ist das ist ein Vorurteil. Ich kann sehr wohl leicht mit anderen Kontakte knüpfen. Allerdings bin ich relativ schnell von vielen Menschen in Kombination mit vielen Eindrücken überfordert. Es fühlt sich an wie eine Überflutung von Reizen. In solchen Moment ziehe ich mich gerne wieder etwas zurück. Was natürlich auf Netzwerkveranstaltungen eher kontraproduktiv ist.
Das bedeutet allerdings nicht, dass ich nicht Netzwerken kann. Das bedeutet nur, das introvertierte Persönlichkeiten wie ich es einfach anders machen. Klar, auf Veranstaltungen lässt es sich kaum vermeiden auf viele Menschen zu treffen. Mein persönlicher Trick: mit einzelnen Personen oder sehr kleinen Gruppen Kontakt aufnehmen. Damit reduziere ich eine möglichen Überflutung. Und ein weiterer Vorteil ist, dass ich mich wirklich mit der Person unterhalten und richtig zuhören kann.
Grundlagen fürs Netzwerken sind gleich
In ihrem Buch beschreibt Tijen warum ein gesundes Netzwerk wichtig ist bzw. immer wichtiger wird. Sie gibt viele Tipps wie sich jeder selbst ein Netzwerk aufbauen und davon profitieren kann. Natürlich sind diese Tipps nicht unbedingt für jeden die richtigen. Aber wie ich schon anfangs geschrieben habe: es gibt nicht die eine Regel. Jeder muss für sich den richtigen Weg finden. Was aber für (fast) jeden gilt:
- Mut: Einfach mal über den eigenen Schatten springen und ausprobieren. Zum Beispiel alleine auf Veranstaltungen gehen um neue Menschen kennenzulernen und damit das eigene Netzwerk zu erweitern.
- Sichtbarkeit: Mach dich und deine Interessen, Fähigkeiten oder dein Wissen sichtbar – in Gesprächen und Online. Und scheue dich dabei nicht vor anderen Meinungen.
- Mensch sein: Wir alle haben Ecken und Kanten. Wir haben Erfolge und Misserfolge erlebt. Bleibe beim Netzwerken du selbst und verstelle dich nicht. Ein gesundes Netzwerk baut auf Vertrauen auf und ist nur dann nachhaltig, wenn ein gegenseitiges Geben und Nehmen stattfindet.
Es lohnt sich, es einfach mal auszuprobieren. Du kannst nur gewinnen, denn du lernst einmal mehr etwas über dich selbst und triffst auf Gleichgesinnte.
Tipps zum Netzwerken von einer Gleichgesinnten
Was habe ich eigentlich vom Netzwerken? Ganz einfach: tolle Menschen kennenlernen! Auf einem Netzwerktreffen habe ich Steffi kennengelernt und in ihr eine Gleichgesinnte getroffen. Umso mehr freue ich mich, dass sie hier ihre Tipps teilt. Los geht’s! 🙂
“Soll ich hineingehen oder umkehren und nach Hause fahren? Und was will ich hier eigentlich? Ich bin hier doch vollkommen fehl am Platz. Kennen tue ich auch niemanden …” Diese und andere Gedanken liefen mir letztes Jahr im Februar im Kopf herum, als ich mich zu meinem ersten GDWxAfterwork begab. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie wichtig dieses Netzwerk für mich werden würde. Fast Forward: Ohne dieses Frauennetzwerk gäbe es nicht diesen Gastkommentar bei Michaela. 😉
Wer kennt diese Momente nicht, an denen man erst gar nicht auf eine Veranstaltung gehen will? Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, dass das Netzwerken als introvertierter Mensch nicht anstrengend sein muss. Es kann sogar Spaß machen. 😉 Hier ein paar Tipps, die dir das Leben auf einer Veranstaltung vielleicht etwas leichter machen können.
Die folgenden Tipps basieren auf meiner eigenen Erfahrung. Natürlich kann es sein, dass du sie unpassend für dich findest. Aber vielleicht regen sie dich auch an, deine eigenen Netzwerkmethoden zu entwickeln.
#Tipp1: Komme auf Twitter, Xing, LinkedIn & Co. mit Leuten ins Gespräch
Mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen ist in den Social Media nach wie vor am leichtesten. Erstelle dir auf dem einen oder anderen Netzwerk ein Profil. Mach eine kleine Recherche und ermittle, welche für dich interessanten und relevanten Menschen sich auf dem jeweiligen sozialen Netzwerk befinden. Komme mit ihnen ins Gespräch, kommentiere und like ihre Beiträge (sinnvoll, nicht spammig).
Triffst du den einen oder anderen Online-Kontakt auf einer Veranstaltung? Prima. Mach mit der Person vorher einen Termin aus oder triff dich mit ihm/ihr auf einen Kaffee. Mit Kontakten, die man bereits online kennt, kommt man oft leichter ins Gespräch.
#Tipp2: Netzwerken 101
Bevor ich auf eine Veranstaltung gehe oder mich auf eine Reise begebe, schaue ich, wer vor Ort sein wird. Kamen wir bereits digital ins Gespräch, bitte ich die Person um ein Offline-Treffen. So habe ich einen guten Einstieg und einen guten Anknüpfungspunkt: Die Person kann mich leichter einordnen und wir haben beim ersten Treffen ein Gesprächsthema.
Ein weiterer Vorteil: Wenn du dich nur auf eine Person konzentrierst und ihr deine vollkommene Aufmerksamkeit schenkst, weiß diese das nicht nur zu schätzen. Du gehst auch sparsamer mit deiner Energie um. 😉
#Tipp3: Auffallen mit Kreativität und Mehrwert
Eine weitere Methode oder Möglichkeit, um (positiv) aufzufallen und mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen, sind Kreativität und Mehrwert. Dich beschäftigt ein aktuelles Thema? Oder eines deiner Vorbilder hat ein Buch oder einen Blog-Beitrag geschrieben? Dann kommentiere den Beitrag oder schreibe eine Rezension. Biete weitere passende Ideen oder Lösungen an und versuche so ins Gespräch zu kommen.
Du hast auch Ideen und Gedanken, die du mit anderen Menschen teilen willst? Dann starte deinen eigenen Blog oder schreibe Beiträge auf Plattformen wie LinkedIn oder Medium, um digital sichtbar zu werden.
Du hast ein besonderes Talent oder bist besonders kreativ? Auch diese Inhalte und Fähigkeiten kannst du online mit anderen Menschen teilen. So hast du ein prima Einstiegsthema oder findest Leute, die die gleiche Passion haben.
Sketchnotes waren für mich lange Zeit ein Hobby. Doch mit etwas Glück und dem Teilen von Grafiken auf dem einen oder anderen sozialen Netzwerk wurden sie zu einem Selbstläufer. Durch Sketchnotes komme ich mit anderen kreativen Menschen in Kontakt und sehr leicht ins Gespräch. Und wenn es mal zu viele Leute sind, konzentriere ich mich auf meine Zeichnungen, höre aufmerksam zu und kann mich vom Rest leichter abschotten. 😉
Und jetzt bist du dran: Was sind deine persönlichen Tipps zum Netzwerken?